Die Tiere vom Moritzhof


Die Tierhaltung auf der Jugendfarm Moritzhof ist vom Landesverband der Abenteuerspielplätze und Kinderbauernhöfe in Berlin geprüft und zertifiziert.

 

Infos zur „Am Tierwohl orientiert"-Zertifizierung

Tiere mitten in der Stadt sind ein echter Hingucker. Man findet sie unter anderem auf Jugendfarmen, wie dem Moritzhof, wo Kinder und Jugendliche Tiere nicht nur anschauen, sondern auch pflegen und versorgen können. Umso mehr taucht hier, wo Tiere im Fokus der Öffentlichkeit stehen und wo Kindern täglich Wissen über Tiere und deren Haltung vermittelt wird, die Frage nach artgerechter Tierhaltung auf. Was braucht ein Tier, um sich wohl zu fühlen und gesund zu bleiben: wie viel Artgenossen, wie viel Auslauf, welches Futter, welche Rahmenbedingungen?

Mit diesem Thema beschäftigt sich seit über einem Jahr ganz intensiv die Arbeitsgemeinschaft Tierhaltung des Landesverbandes für Abenteuerspielplätze und Kinderbauernhöfe in Berlin (AKiB) an der auch Vertreter*innen des Moritzhofes regelmäßig mitwirken. Dieses Gremium, das aus Mitarbeiter*innen verschiedener Berliner Kinderbauernhöfe besteht, bringt über seine Teilnehmenden ein breit gefächertes Wissen über Tierhaltung mit. Tierpfleger*innen sind hier ebenso vertreten wie Pferdewirt*innen und Diplom-Landwirt*innen - hier werden die Erfahrungen von Menschen mit jahrelanger Erfahrung in der Tierhaltung zusammengebracht.

Gemeinsam wurden in dieser Arbeitsgruppe Standards für die Haltung von Tieren auf Kinderbauernhöfen und Jugendfarmen entwickelt – um einen Rahmen für eine gegenseitige Beratung in Tierhaltungsfragen zu haben, aber auch um mit gemeinsamen Standards öffentlich zu zeigen, dass die Tierhaltung auf diesen Plätzen nicht beliebig, sondern fachlich durchdacht ist.

Im Oktober 2011 wurden die ersten Kinderbauernhöfe geprüft und zertifiziert. Erfüllen die Plätze die AKiB-Standards für Tierhaltung, so erhalten sie eine zeitlich begrenzt gültige Plakette, ähnlich einem TÜV-Siegel, die für ein Jahr gilt. Auf diese Weise soll für jeden sichtbar sein, wo Tiere „am Tierwohl orientiert“ gehalten werden.


Die Schafe

Bei uns leben zur Zeit 5 Schafe. Jacky ist ein "Rauhwoller".  Rauhwollige Pommersche Landschafe sind eine gefährdete Haustierrasse. Das Tier bekamen wir im April 2018 von einer Züchterin aus Brandenburg. Rike, Söckchen und Blackfoot sind "Kameruner". Kamerunerschafe sind kleine, kurzschwänzige Hausschafe mit länglichem Kopf und kleinen Ohren. Das Haarkleid ist dicht und eng anliegend und wird im Winter durch eine dichte Unterwolle ergänzt, welche im Frühjahr wieder abgestoßen wird. Die Tiere bekamen wir im April 2019 vom Projekt 'SpieleWald Eiche' geschenkt. Und Merlin, der Schafsbock. Er gehört zu einer der ältesten Hausschafrassen, namens Skudde. Diese steht auch auf der roten Liste der bedrohten Nutztierrassen.


Die Ziegen

Unsere Ziegen heißen Polly, Tim, Struppi, Anni und Elli.

Polly ist im August 2013 bei uns eingezogen. Sie hat vorher bei einer Familie in Ahrensfelde gelebt, die sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr halten konnte. Sie ist 2007 geboren und eine Zwergziegenmischung.

Tim und Struppi haben wir im Januar 2020 geschenkt bekommen. Sie sind Anglo-Nubier, eine Kreuzung aus englischen Landschlägen mit aus Afrika und Indien eingeführten Ziegenrassen und sind überwiegend in Großbritannien verbreitet.

Anni und Elli sind im April 2022 aus Ahrensfelde zu uns gekommen. Dort haben sie in einer großen Skuddenherde, welche zu den ältesten Hausschafrassen gehören und auf der Roten Liste der bedrohten Nutztierrasse stehen, gelebt. Anni ist die Tochter von Elli.


Das Geflügel

Die, auf unserem Bauernhof lebenden Hühnerrassen sind: Brahma, Appenzeller Spitzhaube, Langkräher, Araucana-Orloff-Mix und Lohmann Brown;

Brahma zählen zu der wohl größten und schwersten Hühnerrasse und die Hähne können bis zu 5 kg schwer werden. Brahma wurden erstmals 1850 von Asien nach Europa gebracht. Heute zählen sie zu den bedrohten Haustierrassen. Die ersten Hühner bekamen wir im Jahr 2000 vom damaligen Bezirksbürgermeister Reinhold Krätzer geschenkt.


Die Kaninchen

Die bei uns lebenden Kaninchen sind Zwerg- und Riesenkaninchen. Unsere Kaninchen leben in einer Gruppe zusammen.

Hasen haben wir keine, diese kann man auch nicht domestizieren. Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen Kaninchen und Hasen? Hasen haben in der Regel längere Ohren und kräftigere Hinterbeine als Kaninchen. Kaninchen graben Erdbauten, während Hasen im freien Feld leben und sich Sassen buddeln.

Neugeborene Kaninchen kommen nackt und blind zur Welt und sind Nesthocker, während neugeborene Hasen ein Fell und offene Augen haben und Nestflüchter sind. Kaninchen ziehen sich bei Gefahr in ihren Bau zurück, Hasen legen sich ganz still in ihre Sasse. Kaninchen leben in Gruppen, Hasen sind Einzelgänger.


Die Meerschweinchen

Unsere Meerschweinchen sind fast ausnahmslos Abgabetiere. Die Besitzer:innen konnten (oder wollten) sie nicht mehr behalten. Bei uns leben alle Meerschweinchen zusammen und genießen ihr Leben. Damit es nicht noch mehr werden, haben wir nur weibliche Tiere bzw. kastrierte Männchen.

Der deutsche Name der Tiere entstand vermutlich, weil spanische Seefahrer die Tierchen übers Meer nach Europa brachten, und zudem ihre Lautsprache (Quiekgeräusche) an die der Hausschweine erinnert. Meerschweinchen sind in der Regel tagaktiv und halten keinen Winterschlaf. Es sind in der Regel soziale Tiere, die in Paaren oder Gruppen mit einem Männchen, einigen Weibchen und den Jungtieren zusammenleben.

Einige Arten haben komplexe Sozialstrukturen entwickelt. Meerschweinchen sind Pflanzenfresser, die je nach Art und Lebensraum unterschiedlichste Pflanzenteile zu sich nehmen, zum Beispiel Früchte, Gräser oder Samen.


Der Kater

Unser Kater heißt Rumpelstilzchen und kam im Februar 2020, zusammen mit seinem Bruder, zu uns. Sein Bruder suchte sich ein neues Zuhause bei einem Päarchen, welches nicht weit vom Moritzhof entfernt lebt und Rumpelstilzchen entschied sich dafür, bei uns zu bleiben. Er ist ein Freigänger und es könnte durchaus sein, dass er euch in unserem Kiez mal über den Weg läuft.



Und wer ist eigentlich Moritz?

Im Jahr 2000 Jahren retteten Vereinsmitglieder einen Deutschen Edelziegenbock vor dem Schlachthaus. Seitdem wohnte eben jener Moritz auf dem Kinderbauernhof.

Schon kurz nach seinem Einzug bei uns erlitt Moritz einen schweren Unfall, bei dem er ein Horn verlor und fast drei Monate in der Tierklinik der Freien Universität Berlin behandelt werden musste.

Danach war Moritz die Attraktion des Hofes eben „das letzte Einhorn vom Prenzlauer Berg“. Im Sommer 2003 ging es Moritz dann immer schlechter, ein Herzfehler und das langsame Versagen der Nieren war die Diagnose, so dass wir uns im Dezember 2003 dazu entschließen mussten, ihn von seinen Leiden zu erlösen.

Damit Moritz nicht in Vergessenheit gerät, trägt unser Hof nun seinen Namen.



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